Druckgrafik


"La Vierge" • Holzschnitt • 32x23cm • 1963

Erste Versuche

Die Schnitttechnik ist expressiv - oder doch einfach, unbeholfen? Im Versuchsstadium jedenfalls ist die Hingabe mindestens ebenso intensiv wie in den späteren Grafiken, die eine gewisse Perfektion ausstrahlen. Die Linien - immer auch als Farbflächen gedacht - mehrere Ebene werden in den verschiedenen Platten ausgeführt. Im Zusammendruck dann das Ergebnis. Das bedeutet Spannung, bis letztlich das Passepartout berechnet wird und mit Rahmung versehen das Ganze betrachtet werden kann - kritisch versteht sich.


"Norddeutsche Landschaft" • Holzschnitt • 17x30cm • 1963

Gleiches Entstehungsjahr, die Schnittt-Technik, der "Passer" ist ausgereift. Das Thema diesmal norddeutsch, heimisch, Emil Nolde ist mit Husum nicht was für alle meine Druckgrafiken gilt.

Die Süddeutsche Periode

Der Wechsel von der selbständigen lübecker Tätigkeit in den Schwarzwald war in jeder Hinsicht elementar. Kulturell, gesellschaftlich und leider auch bis hin zur familiären Ebene - auch künstlerisch ein Neubeginn. Mehr Zeit für neue Perspektiven, Reisen. Beruflich die Zeit von der analogen zur digitalen Technik, ein Wandel, den ich zu gehen hatte, ja gern gegangen bin. Die Grafiken wurden größer, die Farbzahl nahm zu, Auflagen wurden gedruckt, an Wäscheleinen hingen die bunten Drucke zum Trocknen..

"Draberg" • Linolschnit • 29,5x21cm • 1981

Blick von unserer Wohnung in Bermersbach im Murgtal auf den gegenüberliegenden Draberg.

"Griechische Studie", Linolschnitt in sechs Farben • 50x36cm • 1964

Kupferstiche

Ob Stichel, Stift, Schnitt oder Ätzung - der Kupferstich ist seit der holländischen Kindheits-Zeit ein fester Begriff -eingebrannt in mein visuell-technisches Gefühl, in mein Ich.
In eine Zink- oder Kupferplatte vertieft eine Zeichnung, eine Linie, eine Tönung zu übertragen, verlangt dompteurhaftes Agieren, Zirkusqualitäten. Denn Säuren in Temperatur, Stärke eine gewisse Zeit auf ein Metall einwirzen zu lassen, verlangt Erfahrung und gute Technik, unter anderem auch, die eigene Gesundheit der Dämpfe wegen zu schützen.
Ein Künstlerfreund, Diethard Blaudszun, ein Virtuose der Radierung, war mir auf meinem Weg zur Radierung hilfreich zur Seite gestanden. Eine weitere unauslöschliche Erfahrung, hier zum wohl Wichtigsten Aspekt unseres humanitären Daseins, den zu einer Freundschaft!
Hier zwei kleine Radierungen aus meinem Schaffen:

"Rückenakt 1", Radierung, • 14,7x10cm • 1984

"Rückenakt 2", Radierung • 14,7x10cm • 1984